/ d e sattler - entwuerfe publikationen /


persoenlicher bericht

V


20. august, eduard reifferscheid, inhaber des luchterhand-verlags, subskribiert in einem an mich gerichteten schreiben und fuegt hinzu: 'sollten Sie mit der edition in schwierigkeiten geraten, sollten Sie sich an mich wenden. ich bin immer zu einem gespraech ueber die ausgabe bereit.'; september, der verlag meldet den verkauf von 750 exemplaren der 'einleitung' zur 'frankfurter ausgabe' (auflage ca. 3000 exemplare); die erste einladung zu einem vortrag kommt von der volkshochschule muenchen; mit kd wolff, wegen der lieferung des benoetigten fotomaterials, das 'der zweckvereinigung der stuttgarter hoelderlin-ausgabe' gehoere und 'vom hoelderlin-archiv der wuerttembergischen landesbibliothek verwaltet wird', besuch in stuttgart und auf der teck; da auch ich seit meinen haeufigen besuchen am konspirativen ort ueberwacht werde, sage ich im freundschaftsgespraech, dasz ich den gegenwaertigen terrorismus als muellhalde der alten, hoffnungslosen geschichte betrachte, mit welcher hoelderlin prospektiv schon abgeschlossen hatte; auf der buchmesse fragt mazzino montinari, ob ich, mit dem neuen editiorischen modell, an den apparatbaenden der nietzsche-ausgabe teilnehmen wolle; bekanntschaft mit bernhard ruebenach, swr baden-baden, und arnfrid astel, der mich zu einer sendung im saarlaendischen rundfunk einlaedt; er macht mich mit dem spaeteren mitarbeiter michael franz bekannt, dessen briefe mich aber deprimieren; dezember, klaus michael grueber inszeniert den 'Empedokles' an der berliner schaubuehne mit bruno ganz in der hauptrolle; fuer das programmheft (unter dem motto 'hoelderlin lesen') entsteht, auf eigenem composer, die erste editionsprobe zum 'Empedokles'

1976
februar, der germanistikstudent und groszneffe wolfram groddeck (kd wolff hatte sofort nach der verwandtschaft mit dem 'seelensucher' und 'es'-finder gefragt) erbietet sich zur mitarbeit und kommt zu einem ersten besuch nach kassel; begleitet von bernhard ruebenach und kd wolff zur kontroversen oeffentlichen diskussion des editionsprojekts mit wolfgang binder in zuerich; dort persoenliche bekanntschaft und beginn der freundschaft mit rosemarie und hans zeller, fribourg; maerz, vom verlag initiierte gruendung des gemeinnuetzigen vereins 'friedrich hoelderlin / 'frankfurter ausgabe' / historisch-kritische gesamtausgabe / foerdergesellschaft'; der eben erkorene mitarbeiter wolfram groddeck gehoert zum dreikoepfigen vorstand; juni, rede auf der tagung der hoelderlin-gesellschaft in bad homburg (vide 'hoelderlin-jahrbuch 1975-1977', p 112-130, '144 fliegende briefe', p 632-641); sommer, mit der familie in saint-jean-de-luz; wegen des anschlags in orly und der verbindung zum 'l'étoile rouge' beschattung durch die franzoesische sécurité; in 'le pauvre holterling / blaetter zur frankfurter ausgabe / nr 1' erscheinen 'jasons stein' und proben einer uebersetzung der eklogen vergils; waehrend des abschlusses des ersten regulaeren, im dezember gedruckten textbands 6 'elegien und epigramme' - mitherausgeber wolfgang groddeck, der wochenlang gast in der kasseler julienstrasze ist - entstehen fuer den verlagsalmanach 1976/77 die von verlagsseite ergaenzten 'neuen xenien'; november, jochen hieber, noch freier mitarbeiter der sueddeutschen zeitung, erscheint als rezensent von band 6 in kassel; ein faelliger wechsel des verlags ist zu prolongieren; dezember, der verlag roter stern laeszt das editionsmodell als gebrauchsmuster auf seinen namen schuetzen, der urheber bleibt unerwaehnt; ich ueberlasse wolfram groddeck die zugleich als dissertation dienende vorbereitung von band 14 'entwuerfe zur poetik'

- fortsetzung -